Rolf Lahr

deutscher Diplomat; Leiter der dt. Delegation bei den dt.-franz. Verhandlungen zur Bereinigung der bilateralen Beziehungen 1956-1960 und bei den dt.-sowjet. Verhandlungen über Handels- und Konsularabkommen 1957; Vertreter der BRD bei den Europäischen Gemeinschaften in Brüssel 1960-1961; 1961 Staatssekretär im Auswärtigen Amt; 1969 Botschafter in Rom

* 6. November 1908 Marienwerder/Brandenburg

† 14. September 1985 Puy-l'Evêque/Perigord (Frankreich)

Wirken

Rolf Lahr, ev., stammte aus Marienwerder in Westpreußen, wuchs aber in Berlin auf. Sein Vater war Ministerialrat im Reichswirtschaftsministerium. Er besuchte das humanistische Arndt-Gymnasium in Dahlem. Der Waffenstudent studierte Jura in Berlin, Freiburg und Gießen. 1934 trat er in das Reichswirtschaftsministerium ein. Von 1935-39 war er Mitglied der Geschäftsführung der Reichsgruppe Industrie.

Die Jahre 1939-42 sahen ihn erneut in der handelspolitischen Abteilung des Reichswirtschaftsministeriums, dann wurde er zur Panzerwaffe eingezogen, in der er zuletzt an der Ostfront eingesetzt war.

Seit Anfang 1949 war L. zunächst bei der Zweizonenwirtschaftsverwaltung, später in der Außenhandelsabteilung des Bundeswirtschaftsministeriums tätig, zuletzt unter dem Diplomaten von Maltzan, der ihn 1953 ins Auswärtige Amt nahm.

Er war dort zunächst in der handelspolitischen Abteilung für Westeuropa zuständig. Als ein Sonderreferat für deutsch-französische Beziehungen eingerichtet wurde, übernahm er die Leitung. Er arbeitete 1956 das dreijährige Handelsabkommen zwischen der Bundesrepublik und Frankreich aus und bereitete u.a. ...